Vor einigen Wochen nahm Krüger noch an der offenen Bayerischen Einzelmeisterschaft teil, um weitere Wettkampfpraxis zu sammeln und belegte dort nach zwei Siegen und zwei Niederlagen in einem der stärksten Judo-Bundesländer einen guten siebten Platz.
Um sich für die Titelkämpfe zu qualifizieren, stand am vergangenen Wochenende ein Doppelstart an. Samstag in Lünen (Dortmund) das letzte DJB-Ranglistenturnier und am Sonntag die Südwestdeutsche Einzelmeisterschaft
DJB Ranglistenturnier 26.11.2022
Christian Krüger eröffnete gleich als erstes das Ranglistenturnier in Lünen in seiner Gewichtsklasse bis 66 kg gegen den Turnierfavoriten Sebastian Kunze vom MTSV Aerzen, der vor ein paar Wochen noch den 5.Platz bei der DEM U21 belegte. Kunze nutzte zweimal mit Kontertechniken die Angriffe von Krüger gnadenlos aus, sodass dieser in die Trostrunde musste. Hier besiegte er Kevin Werchau vom Lüner SV Judo. Danach ging es um den Einzug ins kleine Finale, was bei Sieg und Platz drei die direkte Qualifikation für die DEM bedeuten würde. Dazu musste zunächst erst einmal Elias Ben Radke vom TSV Bayer 04 Leverkusen bezwungen werden. Krüger gestaltete den Kampf ausgeglichen und es gab Möglichkeiten auf beiden Seiten. Am Ende stand dennoch eine Niederlage für Krüger, da zwei ähnliche Situationen per Videobeweis für den Sportler des 1. Fuldaer Judo-Club nachteilig entschieden wurden. Dennoch konnte Krüger in der HJV-Rangliste die Führung in seiner Gewichtsklasse ausbauen.
Südwestdeutsche Einzelmeisterschaft
Am Sonntag den 27.11.2022 ging es dann nach Siershahn/Rheinland zur Südwestdeutschen Einzelmeisterschaft. Da wartete auf Krüger die letzte Chance, sich direkt für die DEM zu qualifizieren, was für den Führenden der Rangliste einen enormen Druck aufbaute.
Die Gewichtsklasse bis 66 kg war mit nur sechs Kämpfern besetzt. Den ersten Kampf beendete Christian Krüger gegen Dennis Schneider vom FC Pfeffelbach in weniger als 30 Sekunden.
Im Halbfinale wartete der Ukrainer Demian Muzychenko, der für den JC Wiesbaden an den Start ging. Nach einem intensiven Bodenkampf, den durchaus jeder der beiden Kämpfer für sich hätte entscheiden können, hatte am Ende Muzychenko die Nase vorn und konnte den Kampf für sich entscheiden, sodass Krüger nun das kleine Finale um Platz drei auf jeden Fall gewinnen musste. Hier bekam er es mit dem erfahrenen mehrfachen Pfälzer Meister Andre Wittek vom JSV Kaiserslautern zu tun.
Extrem motiviert geriet Krüger dennoch schnell in Rückstand und musste seinen Kampfstiel umstellen. Wittek versuchte seinerseits die Führung über die Zeit zu bringen und wurde dafür durch Passivität mit zwei Strafen belegt. 5 Sekunden vor Schluss gelang Krüger mithilfe seiner Spezialtechnik der verdiente Ausgleich, sodass er sich in den Golden Score retten konnte. Hier gelang Krüger nach 20 Sekunden ein weiterer Seoi-otoshi und konnte sich somit über Platz 3 die direkte Qualifikation zur Deutschen Einzelmeisterschaft sichern.
Das Trainerteam um Mike Thiel und Peter Sorg zeigte sich überglücklich, dass sich der Gieseler wieder für die nationalen Titelkämpfe qualifizieren konnte.